
SEZ retten. Abriss stoppen!
Das Berliner Sport- und Erholungszentrum (SEZ) soll abgerissen werden. Wir halten das für einen Fehler. Im legendären Freizeitparadies gab es einmal sieben Schwimmbäder, man konnte Schlittschuh laufen und zahlreiche andere Sportarten ausüben. Allein in den ersten fünf Jahren besuchten 16 Millionen Menschen das SEZ. Heute herrscht dort Ödnis. Die einstige Erholungsoase ist nur noch hinter Bauzäunen, Werbeplakaten und Graffiti zu erahnen. Thilo Sarrazin privatisierte vor Jahren den ganzen Komplex – für einen Euro. Nach jahrelangem Rechtsstreit mit dem Investor kann das Land Berlin wieder über das Grundstück verfügen. Wir wollen, dass die gut erhaltene Bausubstanz revitalisiert und das SEZ wieder eröffnet wird.
Material
- Zeitung „Lasst uns das SEZ retten“
Da die erste Auflage (siehe unten) vergriffen war, haben wir eine zweite, aktualisierte Auflage produziert. Die Zeitung kann im Büro von Gemeingut kostenlos bestellt und abgeholt werden, einfach E-Mail mit Bestellwunsch an info@gemeingut.org senden. Und hier gibt es die Datei zum Download: https://www.gemeingut.org/wordpress/wp-content/uploads/2025/06/GiB_SEZ-Zeitung_Auflage_2_WEB_040625_klein.pdf - Zeitung „Lasst uns das SEZ retten“
Die vierseitige Zeitung eignet sich gut zum Verteilen und kann im Büro von Gemeingut in BürgerInnenhand bestellt und gern auch abgeholt werden. Einfach Mail an info@gemeingut.org senden und Anzahl der gewünschten Exemplare und ggf. Abholtermin mitteilen. Die Zeitung ist kostenlos. Hier steht sie als Pdf-Datei zum Download bereit: https://www.gemeingut.org/wordpress/wp-content/uploads/2025/01/GiB_SEZ-Zeitung_WEB_171224_klein.pdf - Unterschriftenliste „Das SEZ unter Denkmalschutz stellen“
Sammeln Sie Unterschriften zur Rettung des SEZ. Nutzen Sie dafür unsere Unterschriftenliste. Sie können kopierte Exemplare im Gemeingut-Büro unter info@gemeingut.org bestellen oder unsere PDF-Vorlage zur Vervielfältigung nutzen: https://www.gemeingut.org/wordpress/wp-content/uploads/2025/01/Unterschriftenliste_Denkmalschutz_SEZ.pdf - Unterschriftenliste „Rettet das SEZ!“
Sammeln Sie Unterschriften zur Rettung des SEZ. Nutzen Sie dafür unsere Unterschriftenliste. Sie können kopierte Exemplare im Gemeingut-Büro unter info@gemeingut.org bestellen oder unsere PDF-Vorlage zur Vervielfältigung nutzen: https://www.gemeingut.org/wordpress/wp-content/uploads/2024/09/Unterschriftenliste_Rettet-das-SEZ.pdf - Flyer
Gemeingut hat einen Flyer mit Argumenten für den Erhalt des SEZ gedruckt. Der Flyer eignet sich gut zum Verteilen. Er kann im Gemeingut-Büro bestellt werden unter info@gemeingut.org, auch in größerer Stückzahl.
Mitmachen
Möchten Sie für den Erhalt des SEZ gemeinsam mit anderen aktiv werden? Aktuell befassen wir uns regelmäßig bei unseren Monatstreffen mit dem SEZ, zum Beispiel indem wir Aktionen planen und Visionen entwickeln. Sie sind herzlich willkommen! Den nächsten Termin finden Sie auf der Startseite unseres Webangebots. Oder melden Sie sich einfach unter info@gemeingut.org.
Presseschau
Die nachfolgenden Artikel sind eine Auswahl der in letzter Zeit erschienenen Beiträge zum Berliner Sport- und Erholungszentrum (SEZ). Über die Suchfunktionen der Zeitungen lassen sich etliche weitere Beiträge recherchieren.
- 28.07.2025, Tagesspiegel: Der Architekturkritiker Nikolaus Bernau schreibt zur neuen Machbarkeitsstudie: https://www.tagesspiegel.de/kultur/neue-plane-fur-einstiges-ddr-erlebnisbad-in-berlin-friedrichshain-bitte-mehr-platscher-bei-der-planung-14091683.html
- 23.05.2025, entwicklungsstadt.de: Das Portal berichtet, dass der Bau einer Schule auf dem unbebauten Areal des SEZ beschlossene Sache sei. Will man vor der Berliner Wahl im kommenden Jahr schnell Fakten schaffen? Der Widerstand der Bürgerinitiativen hält weiter an, zum nächsten Runden Tisch am 27. Mai ist Bezirksbürgermeisterin Clara Herrmann eingeladen:„SEZ-Areal in Friedrichshain: Neue Schule wird ab 2026 gebaut“.
- 14.05.2025, entwicklungsstadt.de: Unter der Überschrift „SEZ in Friedrichshain: Debatte um Abriss geht weiter“ zeichnet Stephanie Engler die aktuelle Debatte nach.
- 09.05.2025, Tagesspiegel: Nach einer Begehung will der Abgeordnete Mathias Schulz (SPD) einen teilweisen Erhalt des SEZ zumindest prüfen lassen. Artikel von Robert Kiesel (hinter Bezahlschranke): „Debatte um Erhalt des SEZ in Berlin. SPD-Politiker stellt Komplett-Abriss infrage“.
- 08.05.2025, Berliner Kurier: Norbert Koch-Klaucke berichtet über die Besichtigung des SEZ durch Berliner Abgeordnete. Sie sagen, dass es sich lohne, das Haus zu retten: „Das Plattmachen des Hauses wäre genauso teuer wie eine Sanierung.“ Hier geht es zum Artikel „Politiker schlagen Alarm: Rettet das SEZ! DDR-Spaßbad ist gar nicht so marode, wie uns vorgemacht wird“.
- 08.05.2025, B.Z.: Ein Kommentar von Katharina Metag zur aktuellen Situation. Die Journalistn findet es einmal mehr peinlich, dass die Hauptstadt nicht den Anspruch habe, mindestens ein eigenes Erlebnisbad zu haben: „Hoffnung für das SEZ – gute Möglichkeit verpasst“
- 07.05.2025, B.Z.: Mitglieder des Sportausschusses des Abgeordnetenhauses durften das SEZ besichtigen. Birgit Bürkner berichtet von den Eindrücken der Abgeordneten. „Sanierung statt Abriss. Politiker fordern Gutachten zum SEZ-Zustand – Ist Rettung doch möglich?“.
- 23.03.2025, Berliner Kurier: Vor 44 Jahren wurde das SEZ eröffnet. Seinen 45. Geburtstag soll das legendäre DDR-Spaßbad nicht mehr erleben. Ein Runder Tisch wurde nun gegen den Abriss gegründet. Norbert Koch-Klaucke berichtet über den Kampf gegen Abriss des SEZ: „Rettet dieses Bürgerbündnis das DDR-Spaßbad SEZ?“.
- 22.03.2025, Berliner Zeitung: Demobericht von Jannik Läkamp (hinter Bezahlschranke): „Demo gegen SEZ-Abriss: ‚Warum soll alles weg, was es mal im Osten gab?’“.
- 22.03.2025, B.Z.: Danilo Gladow berichtet über die Demo gegen den Abriss des SEZ: „Gegen den Abriss! Demo für den Erhalt des SEZ zum 44. Geburtstag“.
- 22.03.2025, Tagesspiegel: „DDR-Spaßbad in Berlin-Friedrichshain: Rund 100 Personen demonstrieren gegen Abriss des SEZ“.
- 20.03.2025, taz: Das Sport- und Erholungszentrum wird 44 Jahre alt. Jorinde Schulz und Carl Waßmuth setzen sich gegen den Abriss ein und fordern die Wiedereröffnung. Andreas Hergeth hat die beiden für die taz interviewt: „Gemeingut-Aktivisten über Abrisspläne. Das SEZ gehört uns allen“.
- 03.03.2025, rbb 88.8: Vermüllt und nass, wie es der Geschäftsführer der Wohnungsbaugesellschaft Berlin-Mitte darstellt oder sanierungsfährig? Was ist los mit dem SEZ? Diesen Fragen geht Sabine Müller vom rbb nach: „SEZ muss laut neuer Eigentümerin abgerissen werden –Initiativen sprechen von ‚Unsinn'“.
- 19.02.2025, nd-aktuell.de: Patrick Volknant berichtet, dass die Hauptstadt-Linke auf ein Baugutachten zum ehemaligen Sport- und Erholungszentrum in Friedrichshain dränge: „DDR-Erbe in Berlin: Letzte Chance für das SEZ“.
- 14.11.2024, kunstgeschichte.org: Der Deutsche Verband für Kunstgeschichte e. V. nimmt das SEZ in seine „Rote Liste“ auf. Der ausführliche Beitrag auf der Website wurde inzwischen mehrfach ergänzt beziehungsweise aktualisiert: https://kunstgeschichte.org/verband/rote-liste/sport-und-erholungszentrum-sez-berlin/.
- 09.10.2024, Berliner Kurier: Die Zeitung weist darauf hin, dass es weiterhin in Sachen Erhalt und Abriss ein West-Ost-Gefälle gibt, denn das Internationale Congress Centrum (ICC) bleibt selbstverständlich: „Zweierlei Maß – Berliner Senat: Im Westen das ICC retten, im Osten das SEZ abreißen“.
- 03.10.2024, Berliner Kurier: Norbert Koch-Klaucke berichtet zu den geplanten Zwischennutzungen des SEZ: „Nach der Zwangsräumung –
- 01.10.2024, RadioEins rbb Berlin: „SEZ soll zwangsgeräumt und abgerissen werden – Verein fordert Freizeitinfrastruktur„. Zum Nachhören Carl Waßmuth im Interview.
- 01.10.2024: In einer Aufzeichnung der Pressekonferenz des Senats beantwortet Bausenator Christian Gaebler Fragen zum SEZ (Minute 28:00 bis 31:40): https://m.youtube.com/watch?v=TWdJ8F1k1qs.
- 26.09.2024, Berliner Kurier: Norbert Koch-Klauke bringt in seinem Bericht die Stimmung der Podiumsdiskussion vom Vorabend auf den Punkt. Die Linke Friedrichshain-Kreuzberg hatte zum Austausch über die Zukunft des SEZ eingeladen. Rund 100 AnwohnerInnen verfolgten die Diskussion: „Kann Berlin nur zerstören? Erst Jahnstadion, dann SEZ: Berliner wehren sich gegen Abrisswahn des Senats“.
- 26.09.2024: Mitschnitt der von der Linken Friedrichshain-Kreuzberg organisierten Podiumsdiskussion „SEZ – Abriss alternativlos?“ Gemeingut war auf dem Podium vertreten durch Carl Waßmuth.
- 14.09.2024, junge Welt: „Berliner Senat will SEZ abreißen. ‚Ein Schlag ins Gesicht der Menschen hier'“. Interview von Kristian Stemmler mit Carl Waßmuth von Gemeingut in BürgerInnenhand.
- 06.09.2024, Berliner Woche: „Erst Spekulationsobjekt, jetzt auf Abschussliste. Bürgerinitiative will Abriss des SEZ verhindern“, ein Artikel von Ulrike Kiefert.
- 05.09./30.08.2024, Berliner Zeitung: „SEZ in Friedrichshain: Abriss oder Sanierung? Berliner kämpfen um einstiges DDR-Freizeitparadies“. Ein ausführlicher Artikel zur Situation des SEZ von Carl Waßmuth, Gemeingut in BürgerInnenhand.
- 02.09.2024, taz: „Endlose Geschichte ums SEZ: Als Spaßbad wiedereröffnen“, Andreas Hartmann berichtet von der Demonstration am Vortag.
- 02.09.2024, nd: „Berlin | DDR-Kulturgut. Berliner Initiative gegen SEZ-Abriss: Mehr als nur Ostalgie“, ein Beitrag von Patrick Volknant.
- 01.09.2024, B.Z.: „In Friedrichshain. Abriss verhindern! Demo-Parade für das SEZ“, Danilo Gladow berichtet.
- 18.08.2024, Tagesspiegel: hinter der Bezahlschranke „Der Abriss droht: Kann dieser Mann das Berliner SEZ retten?“, Beitrag von Robert Kiesel über das SEZ-Engagement von Bauingenieur und Gemeingut-Aktivist Carl Waßmuth.
- 03/2024, MieterEcho: „Kein Abgesang auf das SEZ“, ein Artikel der Stadtsoziologin und politischen Aktivistin Karin Baumert.
- 21.03.2024, Berliner Zeitung: hinter der Bezahlschranke „Kampf um Erhalt des SEZ in Friedrichshain geht weiter. ‚Der geplante Abriss wäre desaströs“, Autorin Anne Vorbringer.
- 16.03.2024, Jacobin: „Berlin braucht das SEZ“, Artikel von Philipp Möller.
- 21.02.2024, Berliner Kurier: „‚Ich verspüre Wut und Bedauern‘. Früherer Sektorenleiter im SEZ: So denkt Michael Schuster über die Abrisspläne“, es berichtet Veronika Hohenstein.
- 19.02.2024, BauNetz: „Hedonistisches DDR-Erbe. Zum geplanten Abriss des SEZ in Berlin“, Autor: Stephan Becker.
- 10/24, Bauwelt: „SEZ in Berlin“, ein Beitrag von Michael Grass.
- 07.02.2024, Berliner Zeitung: „SEZ in Berlin wird abgerissen: Das soll auf dem Gelände gebaut werden“, Beitrag von Christian Gehrke.
- 19.01.2024, Berliner Zeitung: hinter der Bezahlschranke „SEZ in Friedrichshain: Wird das Areal jetzt zur Flüchtlingsunterkunft“, Artikel von Anne Vorbringer.
- 18.01.2024, Berliner Zeitung: hinter der Bezahlschranke „Widerstand gegen Abrisspläne. ‚Das würden die Menschen hier nie verzeihen'“, Autorin Anne Vorbringer.
- 06.01.2024, Berliner Zeitung: hinter der Bezahlschrenke „Exklusiv: Der Senat will das SEZ an der Landsberger Allee komplett abreißen“, Beitrag von Anne Vorbringer.
- 04.01.2024, Berliner Zeitung: dpa-Meldung „SEZ in Berlin-Friedrichshain soll abgerissen werden“.
- 01.12.2023, Berliner Zeitung: dpa/BLZ „SEZ an der Landsberger Allee gehört jetzt wieder Berlin: Das ist geplant“.
- 2024, kulturerbenetz.berlin: Rote-Liste-Eintrag „Sport und Erholungszentrum an der Landsberger Allee“
- 17/2013, Ossietzky: „Die SED, das SEZ und das ICC“, Ralph Hartmann zur Geschichte des SEZ und warum das ICC anders behandelt wird
Videos
- Hier kann man sich die Videoaufzeichnung der Anhörung im Sportausschuss vom 13. Juni 2025 ansehen. Für SEZ für alle sprach Annett Lange, von Gemeingut wurde Carl Waßmuth angehört: https://youtu.be/buBp1fNGYjs?si=72OgUHREJ8huOJkq, ab Minute 10:00. Das Wortprotokoll dazu ist hier zu finden: https://www.parlament-berlin.de/ados/19/Sport/protokoll/sp19-051-wp.pdf. Wer nicht alles ansehen oder lesen will: Eine gute Zusammenfassung der Ergebnisse liefert Damiano Valgolio von den Linken am Ende:
Damiano Valgolio (LINKE): „[…] Es macht natürlich einen Riesenunterschied, ob das Grundstück oder das Gebäude in privater Hand ist oder wie jetzt in öffentlicher Hand. […] Ich will kurz zusammenfassen, was wir heute schon erreicht haben, was wir herausgearbeitet haben und mich ein bisschen um Entspannung bemühen:
Wir konnten zumindest erfahren, dass es keine Schadstoffbelastung gibt, die einer Nutzung entgegensteht.
Wir haben etwas zu den Sanierungskosten gehört. Herr Waßmuth hat gesagt: 50 Millionen Euro –, Herr Slotty hat gesagt: 100 oder 110 Millionen Euro –, möglicherweise liegt es irgendwo dazwischen. Es ist auch schwer, so etwas zu schätzen, wenn man es sich nicht richtig anguckt. Damit kann man aber festhalten, dass die Sanierung nicht wesentlich teurer wäre als die reinen Abrisskosten und jedenfalls deutlich billiger, als so etwas neu zu bauen. Ob man das dann in die Hand nehmen will, ist eine politische Frage, aber das sind zumindest die Zahlen und die Fakten, die wir haben.
An einer Stelle muss ich auch Dennis Buchner widersprechen. Ich glaube, dass es durchaus auch zur Daseinsvorsorge gehören kann, so ein Schwimmbad wie das SEZ und auch eine Rollschuhbahn zu betreiben. So war es jedenfalls bis 2002. Ich bin der festen Überzeugung, dass das zu einem guten Leben in Berlin gehört und dass es deswegen auch Teil der Daseinsvorsorge ist, also nicht nur reine 25- oder 50-Meter-Bahnen, sondern auch solche Einrichtungen sollten wir uns bemühen zu erhalten.
Eine dritte Sache, die wir herausgearbeitet haben, das ist auch viel wert, ist, dass der Bebauungsplan von 2018 nicht dazu zwingt, das SEZ abzureißen, sondern dass er es zulässt, das SEZ als Bestandsgebäude zu sanieren und als Schwimmbad weiterzubetreiben. […] wir sollten uns da nicht hinter dem Bebauungsplan verstecken […]
Ein letzter Punkt: Da muss ich Ihnen leider auch noch mal widersprechen, Herr Slotty, beziehungsweise eine klare Kritik äußern. Sie haben gesagt, es sei nicht abgewogen worden, ob es besser sei, das SEZ zu sanieren oder abzureißen. Das habe nicht stattgefunden, und das sei auch gar nicht nötig gewesen, weil das schon 2018 stattgefunden habe, als der Bebauungsplan aufgestellt worden ist. Das ist schlicht falsch. Als der Bebauungsplan 2018 aufgestellt worden ist, wurde nicht darüber nachgedacht oder darüber diskutiert, ob man sanieren oder abreißen soll. Das hat mit dem Bebauungsplan überhaupt nichts zu tun. Der Bebauungsplan regelt nur, was gebaut werden darf, wenn neu gebaut wird. Die Frage, ob abgerissen wird, ja oder nein, war damals überhaupt kein Thema und konnte auch gar kein Thema sein, weil damals das Land Berlin noch gar nicht Eigentümer war. Das kann immer nur der Eigentümer entscheiden, was er innerhalb des Bebauungsplans erhält, neu baut oder abreißt. Deswegen war das 2018 eben nicht Thema – konnte es auch gar nicht sein –, ob abgerissen oder erhalten wird. Sie haben gesagt, dass diese Untersuchung, diese Ablehnungsentscheidung: Sanierung und Erhalt oder Abriss –, bisher vom Senat noch nicht gemacht wurde. Das ist der springende Punkt. Das ist das, was wir ganz zentral kritisieren. […] Öffnen Sie die Machbarkeitsstudie so, dass es zumindest möglich wird, Vorschläge zu machen, die einen Erhalt oder Teilerhalt und eine Sanierung oder Teilsanierung des SEZ mit Wohnungsbau zusammendenken! Das wäre, glaube ich, das Mindeste, wenn Sie so klar einräumen, dass diese Ablehnungsentscheidung vom Senat noch gar nicht angestellt wurde. – Danke!“ - Am 12. Januar 2025 fand im Roten Salon der Berliner Volksbühne eine Podiumsdiskussion unter dem Titel „Die Plattmacher: Palast der Republik, Jahn-Stadion und jetzt das SEZ? Eine Intervention“ statt, organisiert von Gemeingut in BürgerInnenhand (GiB) e. V. in Kooperation mit der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz. Podiumsgäste waren die damalige Präsidentin der Architektenkammer, Theresa Keilhacker, Niloufar Tajeri, Architekturtheoretikerin und Aktivistin, Dr. Daniel Fuhrhop, Wohnwendeökonom, und Carl Waßmut, Bauingenieur und Mitbegründer von Gemeingut. Moderation: Jorinde Schulz. Künstlerische Interventionen: Susanne Zapf, Geigerin, und Milena Arne Schedle, Schauspielerin. Bitte beachten: In der Aufzeichnung gibt es kurze Sprünge von ein bis drei Sekunden. Alle wesentlichen Aussagen sind jedoch enthalten. Hier geht es zum Video: https://www.gemeingut.org/infothek/audiovideo/
- 26. September 2024, Podiumsdiskussion „SEZ – Abriss alternativlos?“ auf Einladung von Damiano Valgolio, Mitglied des Abgeordnetenhauses, Die Linke Friedrichshain-Kreuzberg. Es diskutieren: Theresa Keilhacker, damalige Präsidentin der Berliner Architektenkammer, Katrin Lompscher, ehem. Senatorin für Stadtentwicklung. Carl Waßmuth, Gemeingut in BürgerInnenhand (GiB) e. V., Susanne Lorenz, Bürgerinitiative SEZ für alle, Damiano Valgolio, Sprecher für Arbeit und Wirtschaft der Linksfraktion im Berliner Abgeordnetenhaus, und Mathias Schulz, Sprecher für Stadtentwicklung der SPD-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus. Hier kann das Video angeschaut werden: https://www.youtube.com/watch?v=5bolWRpux9I
Weitere Informationen
- Hier findet man das Wortprotokoll der Anhörung im Sportausschuss vom 13. Juni 2025. Für SEZ für alle sprach Annett Lange, von Gemeingut wurde Carl Waßmuth angehört: https://www.parlament-berlin.de/ados/19/Sport/protokoll/sp19-051-wp.pdf. Wer nicht alles lesen will: Eine gute Zusammenfassung der Ergebnisse liefert Damiano Valgolio von den Linken am Ende:
Damiano Valgolio (LINKE): „[…] Es macht natürlich einen Riesenunterschied, ob das Grundstück oder das Gebäude in privater Hand ist oder wie jetzt in öffentlicher Hand. […] Ich will kurz zusammenfassen, was wir heute schon erreicht haben, was wir herausgearbeitet haben und mich ein bisschen um Entspannung bemühen:
Wir konnten zumindest erfahren, dass es keine Schadstoffbelastung gibt, die einer Nutzung entgegensteht.
Wir haben etwas zu den Sanierungskosten gehört. Herr Waßmuth hat gesagt: 50 Millionen Euro –, Herr Slotty hat gesagt: 100 oder 110 Millionen Euro –, möglicherweise liegt es irgendwo dazwischen. Es ist auch schwer, so etwas zu schätzen, wenn man es sich nicht richtig anguckt. Damit kann man aber festhalten, dass die Sanierung nicht wesentlich teurer wäre als die reinen Abrisskosten und jedenfalls deutlich billiger, als so etwas neu zu bauen. Ob man das dann in die Hand nehmen will, ist eine politische Frage, aber das sind zumindest die Zahlen und die Fakten, die wir haben.
An einer Stelle muss ich auch Dennis Buchner widersprechen. Ich glaube, dass es durchaus auch zur Daseinsvorsorge gehören kann, so ein Schwimmbad wie das SEZ und auch eine Rollschuhbahn zu betreiben. So war es jedenfalls bis 2002. Ich bin der festen Überzeugung, dass das zu einem guten Leben in Berlin gehört und dass es deswegen auch Teil der Daseinsvorsorge ist, also nicht nur reine 25- oder 50-Meter-Bahnen, sondern auch solche Einrichtungen sollten wir uns bemühen zu erhalten.
Eine dritte Sache, die wir herausgearbeitet haben, das ist auch viel wert, ist, dass der Bebauungsplan von 2018 nicht dazu zwingt, das SEZ abzureißen, sondern dass er es zulässt, das SEZ als Bestandsgebäude zu sanieren und als Schwimmbad weiterzubetreiben. […] wir sollten uns da nicht hinter dem Bebauungsplan verstecken […]
Ein letzter Punkt: Da muss ich Ihnen leider auch noch mal widersprechen, Herr Slotty, beziehungsweise eine klare Kritik äußern. Sie haben gesagt, es sei nicht abgewogen worden, ob es besser sei, das SEZ zu sanieren oder abzureißen. Das habe nicht stattgefunden, und das sei auch gar nicht nötig gewesen, weil das schon 2018 stattgefunden habe, als der Bebauungsplan aufgestellt worden ist. Das ist schlicht falsch. Als der Bebauungsplan 2018 aufgestellt worden ist, wurde nicht darüber nachgedacht oder darüber diskutiert, ob man sanieren oder abreißen soll. Das hat mit dem Bebauungsplan überhaupt nichts zu tun. Der Bebauungsplan regelt nur, was gebaut werden darf, wenn neu gebaut wird. Die Frage, ob abgerissen wird, ja oder nein, war damals überhaupt kein Thema und konnte auch gar kein Thema sein, weil damals das Land Berlin noch gar nicht Eigentümer war. Das kann immer nur der Eigentümer entscheiden, was er innerhalb des Bebauungsplans erhält, neu baut oder abreißt. Deswegen war das 2018 eben nicht Thema – konnte es auch gar nicht sein –, ob abgerissen oder erhalten wird. Sie haben gesagt, dass diese Untersuchung, diese Ablehnungsentscheidung: Sanierung und Erhalt oder Abriss –, bisher vom Senat noch nicht gemacht wurde. Das ist der springende Punkt. Das ist das, was wir ganz zentral kritisieren. […] Öffnen Sie die Machbarkeitsstudie so, dass es zumindest möglich wird, Vorschläge zu machen, die einen Erhalt oder Teilerhalt und eine Sanierung oder Teilsanierung des SEZ mit Wohnungsbau zusammendenken! Das wäre, glaube ich, das Mindeste, wenn Sie so klar einräumen, dass diese Ablehnungsentscheidung vom Senat noch gar nicht angestellt wurde. – Danke!“
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