SEZ retten.
Abriss stoppen!

Aufruf: Erinnerungen an das SEZ Berlin

Haben Sie ein Foto, eine Geschichte, einen Brief oder ein anderes Zeitdokument vom SEZ, das sie gerne mit anderen teilen möchten? Schicken Sie es an Gemeingut in BürgerInnenhand: Weidenweg 37, 10249 Berlin oder info@gemeingut.org. Eine Auswahl der Einsendungen wird mit Ihrem Einverständnis in geeigneter Form veröffentlicht. Wort, Bild und Ton willkommen.

SEZ retten. Abriss stoppen!

Das Berliner Sport- und Erholungszentrum (SEZ) soll abgerissen werden. Wir halten das für einen Fehler. Im legendären Freizeitparadies gab es einmal sieben Schwimmbäder, man konnte Schlittschuh laufen und zahlreiche andere Sportarten ausüben. Allein in den ersten fünf Jahren besuchten 16 Millionen Menschen das SEZ. Heute herrscht dort Ödnis. Die einstige Erholungsoase ist nur noch hinter Bauzäunen, Werbeplakaten und Graffiti zu erahnen. Thilo Sarrazin privatisierte vor Jahren den ganzen Komplex – für einen Euro. Nach jahrelangem Rechtsstreit mit dem Investor kann das Land Berlin wieder über das Grundstück verfügen. Wir wollen, dass die gut erhaltene Bausubstanz revitalisiert und das SEZ wieder eröffnet wird.

Zeitung „Gemeingüter demokratisieren statt privatisieren!“ erschienen

Am heutigen Freitag erscheint die Zeitung „Gemeingüter demokratisieren statt privatisieren!“ als Mitdruck in der taz. In den Beiträgen von Annette Jensen, Ute Scheub, Laura Valentukeviciute und Carl Waßmuth erfahren Sie, was der Daseinsvorsorge droht und wie Gemeingüter eine Alternative zum Hamsterrad der Renditejagd werden können.

SEZ: Landeskonservator Rauhut entscheidet mit unterschiedlichen Standards für Ost und West

Wie gestern Abend bekannt wurde, hat das Landesdenkmalamt (LDA) Berlin die erneute Prüfung der Denkmalwürdigkeit des SEZ bereits abgeschlossen. Eine Unterschutzstellung des SEZ wird abgelehnt, acht Zeilen Begründung reichen dem Landesdenkmalamt dafür. Das darf nicht das Ende der Geschichte des SEZ sein!

Fünfter Runder Tisch SEZ

Am 24. September tagte der Runde Tisch SEZ zum fünften Mal. Er verfasste eine Erklärung zu der von der Wohnungsbaugesellschaft Mitte (WBM) im Juli 2025 vergebenen Machbarkeitsstudie zum SEZ an ein Büro aus Frankfurt am Main. In der Erklärung rügt der Runde Tisch SEZ unter anderem die Intransparenz und die Vorfestlegung der Ausschreibung auf Abriss.

Material

Mitmachen

Möchten Sie für den Erhalt des SEZ gemeinsam mit anderen aktiv werden? Aktuell befassen wir uns regelmäßig bei unseren Monatstreffen mit dem SEZ, zum Beispiel indem wir Aktionen planen und Visionen entwickeln. Sie sind herzlich willkommen! Den nächsten Termin finden Sie auf  der Startseite unseres Webangebots. Oder melden Sie sich einfach unter info@gemeingut.org.

Presseschau

Die nachfolgenden Artikel sind eine Auswahl der in letzter Zeit erschienenen Beiträge zum Berliner Sport- und Erholungszentrum (SEZ). Über die Suchfunktionen der Zeitungen lassen sich etliche weitere Beiträge recherchieren.

Videos

  • Hier kann man sich die Videoaufzeichnung der Anhörung im Sportausschuss vom 13. Juni 2025 ansehen. Für SEZ für alle sprach Annett Lange, von Gemeingut wurde Carl Waßmuth angehört: https://youtu.be/buBp1fNGYjs?si=72OgUHREJ8huOJkq, ab Minute 10:00. Das Wortprotokoll dazu ist hier zu finden: https://www.parlament-berlin.de/ados/19/Sport/protokoll/sp19-051-wp.pdf. Wer nicht alles ansehen oder lesen will: Eine gute Zusammenfassung der Ergebnisse liefert Damiano Valgolio von den Linken am Ende:
    Damiano Valgolio (LINKE): „[…] Es macht natürlich einen Riesenunterschied, ob das Grundstück oder das Gebäude in privater Hand ist oder wie jetzt in öffentlicher Hand. […] Ich will kurz zusammenfassen, was wir heute schon erreicht haben, was wir herausgearbeitet haben und mich ein bisschen um Entspannung bemühen:
    Wir konnten zumindest erfahren, dass es keine Schadstoffbelastung gibt, die einer Nutzung entgegensteht.
    Wir haben etwas zu den Sanierungskosten gehört. Herr Waßmuth hat gesagt: 50 Millionen Euro –, Herr Slotty hat gesagt: 100 oder 110 Millionen Euro –, möglicherweise liegt es irgendwo dazwischen. Es ist auch schwer, so etwas zu schätzen, wenn man es sich nicht richtig anguckt. Damit kann man aber festhalten, dass die Sanierung nicht wesentlich teurer wäre als die reinen Abrisskosten und jedenfalls deutlich billiger, als so etwas neu zu bauen. Ob man das dann in die Hand nehmen will, ist eine politische Frage, aber das sind zumindest die Zahlen und die Fakten, die wir haben.
    An einer Stelle muss ich auch Dennis Buchner widersprechen. Ich glaube, dass es durchaus auch zur Daseinsvorsorge gehören kann, so ein Schwimmbad wie das SEZ und auch eine Rollschuhbahn zu betreiben. So war es jedenfalls bis 2002. Ich bin der festen Überzeugung, dass das zu einem guten Leben in Berlin gehört und dass es deswegen auch Teil der Daseinsvorsorge ist, also nicht nur reine 25- oder 50-Meter-Bahnen, sondern auch solche Einrichtungen sollten wir uns bemühen zu erhalten.
    Eine dritte Sache, die wir herausgearbeitet haben, das ist auch viel wert, ist, dass der Bebauungsplan von 2018 nicht dazu zwingt, das SEZ abzureißen, sondern dass er es zulässt, das SEZ als Bestandsgebäude zu sanieren und als Schwimmbad weiterzubetreiben. […] wir sollten uns da nicht hinter dem Bebauungsplan verstecken […]
    Ein letzter Punkt: Da muss ich Ihnen leider auch noch mal widersprechen, Herr Slotty, beziehungsweise eine klare Kritik äußern. Sie haben gesagt, es sei nicht abgewogen worden, ob es besser sei, das SEZ zu sanieren oder abzureißen. Das habe nicht stattgefunden, und das sei auch gar nicht nötig gewesen, weil das schon 2018 stattgefunden habe, als der Bebauungsplan aufgestellt worden ist. Das ist schlicht falsch. Als der Bebauungsplan 2018 aufgestellt worden ist, wurde nicht darüber nachgedacht oder darüber diskutiert, ob man sanieren oder abreißen soll. Das hat mit dem Bebauungsplan überhaupt nichts zu tun. Der Bebauungsplan regelt nur, was gebaut werden darf, wenn neu gebaut wird. Die Frage, ob abgerissen wird, ja oder nein, war damals überhaupt kein Thema und konnte auch gar kein Thema sein, weil damals das Land Berlin noch gar nicht Eigentümer war. Das kann immer nur der Eigentümer entscheiden, was er innerhalb des Bebauungsplans erhält, neu baut oder abreißt. Deswegen war das 2018 eben nicht Thema – konnte es auch gar nicht sein –, ob abgerissen oder erhalten wird. Sie haben gesagt, dass diese Untersuchung, diese Ablehnungsentscheidung: Sanierung und Erhalt oder Abriss –, bisher vom Senat noch nicht gemacht wurde. Das ist der springende Punkt. Das ist das, was wir ganz zentral kritisieren. […] Öffnen Sie die Machbarkeitsstudie so, dass es zumindest möglich wird, Vorschläge zu machen, die einen Erhalt oder Teilerhalt und eine Sanierung oder Teilsanierung des SEZ mit Wohnungsbau zusammendenken! Das wäre, glaube ich, das Mindeste, wenn Sie so klar einräumen, dass diese Ablehnungsentscheidung vom Senat noch gar nicht angestellt wurde. – Danke!“
  • Am 12. Januar 2025 fand im Roten Salon der Berliner Volksbühne eine Podiumsdiskussion unter dem Titel „Die Plattmacher: Palast der Republik, Jahn-Stadion und jetzt das SEZ? Eine Intervention“ statt, organisiert von  Gemeingut in BürgerInnenhand (GiB) e. V. in Kooperation mit der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz. Podiumsgäste waren die damalige Präsidentin der Architektenkammer,  Theresa Keilhacker, Niloufar Tajeri, Architekturtheoretikerin und Aktivistin, Dr. Daniel Fuhrhop, Wohnwendeökonom, und Carl Waßmut, Bauingenieur und Mitbegründer von Gemeingut. Moderation: Jorinde Schulz. Künstlerische Interventionen: Susanne Zapf, Geigerin, und Milena Arne Schedle, Schauspielerin. Bitte beachten: In der Aufzeichnung gibt es kurze Sprünge von ein bis drei Sekunden. Alle wesentlichen Aussagen sind jedoch enthalten. Hier geht es zum Video: https://www.gemeingut.org/infothek/audiovideo/
  • 26. September 2024, Podiumsdiskussion „SEZ – Abriss alternativlos?“ auf Einladung von Damiano Valgolio, Mitglied des Abgeordnetenhauses, Die Linke Friedrichshain-Kreuzberg.  Es diskutieren: Theresa Keilhacker, damalige Präsidentin der Berliner Architektenkammer, Katrin Lompscher, ehem. Senatorin für Stadtentwicklung. Carl Waßmuth, Gemeingut in BürgerInnenhand (GiB) e. V., Susanne Lorenz, Bürgerinitiative SEZ für alle, Damiano Valgolio, Sprecher für Arbeit und Wirtschaft der Linksfraktion im Berliner Abgeordnetenhaus, und Mathias Schulz, Sprecher für Stadtentwicklung der SPD-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus. Hier kann das Video angeschaut werden: https://www.youtube.com/watch?v=5bolWRpux9I

Weitere Informationen

  • Hier findet man das Wortprotokoll der Anhörung im Sportausschuss vom 13. Juni 2025. Für SEZ für alle sprach Annett Lange, von Gemeingut wurde Carl Waßmuth angehört: https://www.parlament-berlin.de/ados/19/Sport/protokoll/sp19-051-wp.pdf. Wer nicht alles  lesen will: Eine gute Zusammenfassung der Ergebnisse liefert Damiano Valgolio von den Linken am Ende:
    Damiano Valgolio (LINKE): „[…] Es macht natürlich einen Riesenunterschied, ob das Grundstück oder das Gebäude in privater Hand ist oder wie jetzt in öffentlicher Hand. […] Ich will kurz zusammenfassen, was wir heute schon erreicht haben, was wir herausgearbeitet haben und mich ein bisschen um Entspannung bemühen:
    Wir konnten zumindest erfahren, dass es keine Schadstoffbelastung gibt, die einer Nutzung entgegensteht.
    Wir haben etwas zu den Sanierungskosten gehört. Herr Waßmuth hat gesagt: 50 Millionen Euro –, Herr Slotty hat gesagt: 100 oder 110 Millionen Euro –, möglicherweise liegt es irgendwo dazwischen. Es ist auch schwer, so etwas zu schätzen, wenn man es sich nicht richtig anguckt. Damit kann man aber festhalten, dass die Sanierung nicht wesentlich teurer wäre als die reinen Abrisskosten und jedenfalls deutlich billiger, als so etwas neu zu bauen. Ob man das dann in die Hand nehmen will, ist eine politische Frage, aber das sind zumindest die Zahlen und die Fakten, die wir haben.
    An einer Stelle muss ich auch Dennis Buchner widersprechen. Ich glaube, dass es durchaus auch zur Daseinsvorsorge gehören kann, so ein Schwimmbad wie das SEZ und auch eine Rollschuhbahn zu betreiben. So war es jedenfalls bis 2002. Ich bin der festen Überzeugung, dass das zu einem guten Leben in Berlin gehört und dass es deswegen auch Teil der Daseinsvorsorge ist, also nicht nur reine 25- oder 50-Meter-Bahnen, sondern auch solche Einrichtungen sollten wir uns bemühen zu erhalten.
    Eine dritte Sache, die wir herausgearbeitet haben, das ist auch viel wert, ist, dass der Bebauungsplan von 2018 nicht dazu zwingt, das SEZ abzureißen, sondern dass er es zulässt, das SEZ als Bestandsgebäude zu sanieren und als Schwimmbad weiterzubetreiben. […] wir sollten uns da nicht hinter dem Bebauungsplan verstecken […]
    Ein letzter Punkt: Da muss ich Ihnen leider auch noch mal widersprechen, Herr Slotty, beziehungsweise eine klare Kritik äußern. Sie haben gesagt, es sei nicht abgewogen worden, ob es besser sei, das SEZ zu sanieren oder abzureißen. Das habe nicht stattgefunden, und das sei auch gar nicht nötig gewesen, weil das schon 2018 stattgefunden habe, als der Bebauungsplan aufgestellt worden ist. Das ist schlicht falsch. Als der Bebauungsplan 2018 aufgestellt worden ist, wurde nicht darüber nachgedacht oder darüber diskutiert, ob man sanieren oder abreißen soll. Das hat mit dem Bebauungsplan überhaupt nichts zu tun. Der Bebauungsplan regelt nur, was gebaut werden darf, wenn neu gebaut wird. Die Frage, ob abgerissen wird, ja oder nein, war damals überhaupt kein Thema und konnte auch gar kein Thema sein, weil damals das Land Berlin noch gar nicht Eigentümer war. Das kann immer nur der Eigentümer entscheiden, was er innerhalb des Bebauungsplans erhält, neu baut oder abreißt. Deswegen war das 2018 eben nicht Thema – konnte es auch gar nicht sein –, ob abgerissen oder erhalten wird. Sie haben gesagt, dass diese Untersuchung, diese Ablehnungsentscheidung: Sanierung und Erhalt oder Abriss –, bisher vom Senat noch nicht gemacht wurde. Das ist der springende Punkt. Das ist das, was wir ganz zentral kritisieren. […] Öffnen Sie die Machbarkeitsstudie so, dass es zumindest möglich wird, Vorschläge zu machen, die einen Erhalt oder Teilerhalt und eine Sanierung oder Teilsanierung des SEZ mit Wohnungsbau zusammendenken! Das wäre, glaube ich, das Mindeste, wenn Sie so klar einräumen, dass diese Ablehnungsentscheidung vom Senat noch gar nicht angestellt wurde. – Danke!“

Spenden

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