GMK muss Krankenhaus-Pleitewelle stoppen und einen Richtungswechsel einleiten

Heute und morgen findet in Weimar die jährliche Gesundheitsministerkonferenz (GMK) statt. Das Bündnis Klinikrettung begrüßt die Forderung der Vorsitzenden der Gesundheitsministerkonferenz nach schnellen Soforthilfen für Krankenhäuser. Auf der Tagesordnung der GMK stehen auch die Abstimmung und der Zeitplan für eine veränderte Krankenhausreform. Das Bündnis Klinikrettung fordert die GMK auf, jetzt  konkrete Maßnahmen für einen Richtungswechsel in der Krankenhauspolitik einzuleiten.

Laura Valentukeviciute, Sprecherin des Bündnis Klinikrettung:
„Schnelle Soforthilfen für Krankenhäuser sind ein erster Schritt in die richtige Richtung. Dabei muss sichergestellt werden, dass die Gelder auch wirklich an die bedarfsnotwendigen Kliniken fließen, die vor Insolvenz und Schließung bedroht sind. Und auf die kurzfristigen Rettungsmaßnahmen müssen Taten zur langfristigen Sicherung der flächendeckenden wohnortnahen Krankenhaus- und Notfallversorgung folgen. Statt der Fallpauschalenfinanzierung muss die Selbstkostendeckung wiedereingeführt werden, statt Verdrängungswettbewerb brauchen wir eine bedarfsgerechte Krankenhausplanung.“

Klaus Emmerich, Klinikvorstand i.R.:
„Die größten Probleme der Krankenhausversorgung beziehen sich auf Geld und Personal. Beide Probleme kann man lösen, indem man mit diesen Ressourcen anders umgeht. Die Entbürokratisierung würde sehr viel Aufwand einsparen und damit Geld und Personal freisetzen. Die beste Entbürokratisierungsmaßnahme ist es, das Fallpauschalensystem, das einen enormen Dokumentationsaufwand erfordert, abzuschaffen und durch die Selbstkostendeckung zu ersetzen. Damit hätten wir 126.150 Vollzeitstellen mehr am Patientenbett statt am Computer – ohne einen Cent mehr auszugeben als jetzt.“

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Hintergrundinfos:

Die notwendigen Reformen umfassen die Einführung der Selbstkostendeckung, eine demokratische Bedarfsplanung und ein Verbot der Gewinne sowie eine flächendeckende wohnortnahe Notfallversorgung. Wie das geht, hat das Bündnis Klinikrettung in drei Veröffentlichungen skizziert:

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