Pressemitteilung von Gemeingut in BürgerInnenhand
Berlin, den 25.09.2025: Wie gestern Abend bekannt wurde, hat das Landesdenkmalamt (LDA) Berlin die erneute Prüfung der Denkmalwürdigkeit des SEZ bereits abgeschlossen. Eine Unterschutzstellung des SEZ wird abgelehnt. Dazu Laura Valentukeviciute, Sprecherin von Gemeingut in BürgerInnenhand:
„Mit seiner eiligen Entscheidung zum SEZ zeigt Herr Dr. Rauhut, dass für ihn zwei Standards gelten: West und Ost. Der Westen ist hui und wird getätschelt, der Osten ist pfui, der kann sofort weg. Damit beschädigt der Landeskonservator die Glaubwürdigkeit des Denkmalschutzes. Und Rauhut wird als amtlicher Besserwessi mitverantwortlich für den wachsenden und unguten Eindruck, dass die Biographien und die von Menschen in Ostdeutschland geschaffenen Werte den Behörden wenig gelten.“
Die erneute Prüfung fand auf Antrag des Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg statt, nachdem viele Menschen gefordert hatten, das SEZ unter Denkmalschutz zu stellen. Bei Gemeingut läuft dazu weiterhin eine Unterschriftensammlung. Aus dem LDA-Vermerk, der Gemeingut vorliegt, ist erkennbar, dass die Prüfung weniger als zwei Monate dauerte. Die Begründung ist gerade einmal acht Zeilen lang und bezieht sich nur auf den Innenbereich des SEZ, der angeblich geschädigt und verloren sei. Eine Empfehlung des Landesdenkmalrates, die zu gegenteiligen Aussagen kommt, wird zitiert, aber inhaltlich vollständig ignoriert. Dazu Carl Waßmuth Vertreter von Gemeingut am Runden Tisch SEZ:
„Bausenator Christian Gaebler will das SEZ rasch abreißen lassen. Die Gründe dafür möchte Gaebler aber nicht öffentlich vertreten, er hat bereits fünf Einladungen des Runden Tisches SEZ ausgeschlagen. Herr Gaebler ist auch der Vorgesetzte von Herrn Dr. Rauhut. In unserer Petition haben wir vor Denkmalschutz nach Gutsherrenart gewarnt. Jetzt scheint genau das passiert zu sein: Der Herr hat befohlen, der Diener hat geliefert. Über die Interessen der Menschen vor Ort wird dabei rücksichtslos hinweggegangen.“
Gemeingut setzt sich weiter gegen den Abriss des SEZ ein. Dazu werden Aktionen und Veranstaltungen organisiert sowie Infomaterialien erstellt. Hier geht es zu den Petitionen:
https://www.gemeingut.org/rettet-das-sez/ sowie https://www.gemeingut.org/sez-schuetzen/
Für Rückfragen: Carl Waßmuth
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