Wenig für viele

Wenig für viele

Reichtumskonferenz in Berlin. Experten fordern Mindestlohn, Alternativen zur derzeitigen Steuerpolitik und Investitionen in die soziale Infrastruktur

Christian Linde
Vor einer Verfestigung der Armut auf Rekordniveau warnte der Paritätische Wohlfahrtsverband anläßlich der Veröffentlichung seines Armutsberichtes Ende 2011. Scharfe Kritik übte der Verband dabei an der Sozialpolitik der Bundesregierung und forderte eine rigorose Kehrtwende. Laut Bericht sind rund zwölf Millionen Menschen hierzulande armutsgefährdet – 14,5 Prozent der Bevölkerung. Alarmierend sei, daß auch in Jahren mit starkem Wirtschaftswachstum die Armut nicht zurückgegangen sei.Am Samstag fand nun die erste Berliner Reichtumskonferenz mit Vertretern der Kirche, aus Wissenschaft, Politik und sozialen Organisationen statt. Unter dem Motto »Viel für wenige? Wenig für viele? – Über die gesellschaftliche Verantwortung von Reichtum« hatte der evangelische Arbeitskreis Arbeit–Teilhabe–Gerechtigkeit eingeladen. »Das globale Finanz- und Wirtschaftssystem muß so reguliert werden, daß das Wirtschaften dem Leben dient und insbesondere das Leben Bedürftiger im Blick hat«, verlangte Markus Dröge, Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz. Beim Ausgleich zwischen Arm und Reich gehe es »um die Würde einer freiheitlichen Gesellschaft«, betonte er.Markus Grabka vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) skizzierte die Veränderungsprozesse seit Anfang der 1990er Jahre. Demnach habe sich die Ungleichheit in zwei Dritteln aller OECD-Länder verstärkt. Insbesondere in Deutschland vollzog sich die Entwicklung rasant. …
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