Kraftvolle Kundgebung gegen die Schließung des Wenckebach-Klinikums in Berlin

Pressemitteilung vom Bündnis Klinikrettung

Berlin, den 26. März: In Berlin haben gestern über hundert Menschen gegen die Schließung des Wenckebach-Klinikums in Berlin demonstriert. Gefordert wurde der sofortige Stopp der Verlagerung der Stationen und Bereiche aus dem Wenckebach-Klinikum ins Auguste-Viktoria-Klinikum. Aus anderen Berliner Krankenhäusern sowie von Initiativen aus Bayern, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen erreichten Solidaritätsbotschaften die Aktiven. Das Bündnis Klinikrettung hat die Kundgebung aktiv unterstützt.

Aufgerufen hatte die am 10. März gegründete Initiative „Wenckebach muss bleiben“, in der Beschäftigte, Anwohner und gesundheitspolitische Gruppen aktiv sind. Es waren auch Gäste eingeladen, sie sprachen sich ausnahmslos gegen die drohende Schließung des Wenckebach-Klinikums aus. Die eingeladenen Senatoren Matthias Kollatz und Dilek Kalayci hatten ebenso wenig reagiert wie der Regierende Bürgermeister und Tempelhofer Bundestagskandidat Michael Müller. Kurze Redebeiträge hielten:

  • Herr Johannes Werner, MdA / CDU
  • Herr Philipp Betram, MdA / Die Linke
  • Herr Jens Fischwasser, Kandidat der SPD
  • Frau Charlotte Rutz-Sperling, verdi Vertrauensfrau Wenckebach
  • Herr Carl Waßmuth, Vorstand Gemeingut in BürgerInnenhand
  • Frau Andrea Huck, Anwohnerin
  • Herr Giovanni Ammirabile
  • Herr Gotthard Krupp, Ver.di Bezirksvorstand
  • Frau Elisabeth Wissel, BVV / Die Linke
  • Herr Frank Luhmann, Kandidat der CDU
  • Frau Katharina Marg, BVV / Die Linke
  • Frau Aferdita Suka, Kandidatin Bü90/Grüne

Es wurde am Ende der Kundgebung verabredet, zeitnah eine Delegation zu Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci zu entsenden und ihr die Forderungen persönlich vorzutragen.

Fotos von der Kundgebung sind hier zu finden: https://www.gemeingut.org/wordpress/fotos/. Weitere Fotos können angefragt werden über info@gemeingut.org. Folgende Slogans, wurden skandiert:

„Krankenhäuser schließen, soll uns nicht verdrießen?! 
Wie weit wollt ihr es treiben?  — Wenckebach muss bleiben!“

„Ne halbe Stunde Fahrzeit – im Notfall vielleicht zu weit!
Der Rest ist dann wohl Schweigen? — Wenckebach muss bleiben!“

„Willst Steuergeld Du sparen, das Stadtklima bewahren –
musst Neubau Du vermeiden — Wenckebach muss bleiben!“

„Station für Station verlagert – ins AVK ganz ohne Plan.
Patienten müssen’s erleiden? — Wenckebach muss bleiben!“

„Vorm Umzug in das AVK war’n dort auch schon Patienten da.
Wollt ihr die Beschäftigten zerreiben?  — Wenckebach muss bleiben!“

„Dreihundertfünzigtausend wohnen in Tempelhof-Schöneberg.
Und die Zahl wird noch steigen — Wenckebach muss bleiben!“

„Nur drei Rettungsstellen im Bezirk  und diese hier soll schließen?
Wir werden’s allen schreiben  — Wenckebach muss bleiben!“

„Ne Großklinik für Psychatrie? Diesen Unsinn gab’s hier nie!
Sowas muss man vermeiden  — Wenckebach muss bleiben!“

„Kalayci, Kollatz, Müller: eure Schließung ist kein Knüller.
Ihr könnt aus dem Amt ausscheiden  — doch Wenckebach muss bleiben!“

Solidaritätsbotschaften

Liebe Retter des Wenckebachklinkums in Berlin,

wir unterstützen Euren wichtigen Kampf um den Erhalt eines wichtigen Versorgungskrankenhauses gerade für ältere, vielfach erkrankte Menschen mit hohem Pflegebedarf. Viele Menschen stehen hinter Euch, denn Ihr steht der verhängnisvollen Entwicklung der planmäßigen Krankenhauszerschlagung mutig entgegen – macht unbedingt weiter!!!!

Solidarische Grüße aus Aachen, Dr. med. Angela Spelsberg, S.M., Ärztliche Leitung Tumorzentrum Aachen

Der  Arbeitskreis Finanzsystem/ Gesundheitssystem in der Attac-Regionalgruppe Göttingen unterstützt vollinhaltlich die Forderungen der Initiative „Wenckebach-Krankenhaus muss bleiben“.

Die Corona-Krise hat die Strukturfehler unseres Krankenhaussystems sehr deutlich gemacht: Krankenhäuser, die auf Gewinnerwirtschaftung festgelegt sind,  können keine bedarfsgerechte Krankenbehandlung unter tragbaren Arbeitsbedingungen leisten, denn dann sind sie wirtschaftlich bedroht bis hin zu Schließungen. Zusammenlegungen von Krankenhäusern zu größeren Einheiten reproduzieren ihre Probleme nur auf einer höheren Ebene.

Die Aktionsgruppe „Schluss mit Kliniksterben in Bayern“ begrüßt die Kundgebung gegen die Schließung des Wenckebachklinikums in Berlin. 
Sie bedankt sich für den engagierten Protest der Bürger und die professionelle Begleitung durch das Bündnis Klinikrettung.
Die Entscheidung des Trägers ist ein Angriff auf die wohnortnahe klinische Versorgung der Bevölkerung in Berlin. Das Aktionsbündnis „Schluss mit Kliniksterben in Bayern“ wünscht den Kundgebern von Herzen Erfolg in ihrem mutigen Kampf gegen die Schließung des Wenckebachklinikums.

Pressekontakt:  Carl Waßmuth, carl.wassmuth@gemeingut.org
Gemeingut in BürgerInnenhand gehört zu den Gründungsorganisationen vom Bündnis Klinikrettung.

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