Bündnis Klinikrettung stellt Vorschlag für eine bedarfsgerechte Krankenhausstruktur vor

Pressemitteilung vom Bündnis Klinikrettung

Anlässlich des Krankenhausgipfels der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) am heutigen Nachmittag kritisiert das Bündnis Klinikrettung, dass in allen Vorschlägen massive Klinikschließungen akzeptiert werden. Der Verlust der flächendeckenden klinischen Versorgung in Deutschland wird auf dem Krankenhausgipfel nicht in Frage gestellt. Dem stellt das Bündnis Klinikrettung sein Modell der bundesweiten Krankenhausstruktur entgegen.

Laura Valentukeviciute, Sprecherin vom Bündnis Klinikrettung: 

“Die Akteure auf dem Krankenhausgipfel diskutieren am Bedarf an stationärer Versorgung vorbei. Kein Mensch würde darauf kommen, Kliniken zu schließen. In der aktuellen Reformdebatte geht es aber nur darum, wie viele Krankenhäuser schließen sollten. Hier wird nicht nach echten Lösungen gesucht, sondern lediglich ein radikaler ‚Schließungskompromiss‘ präsentiert.“

Valentukeviciute weiter:

„Ob nach der Reform die Hälfte aller Geburtskliniken geschlossen werden, wie jetzt vorgesehen, oder vielleicht ‚nur‘ 25 Prozent – beides wäre eine Katastrophe. Dasselbe gilt für den Abbau anderer Abteilungen, wie zum Beispiel Kardiologie und Unfallchirurgie. Dies kann bei eskalierendem Krankheitsverlauf lebensentscheidend sein.“

Heute veröffentlicht daher das Bündnis Klinikrettung sein Modell „Ja zur besseren Krankenhausstruktur – nein zu Lauterbachs Leveln“ (https://www.gemeingut.org/wordpress/wp-content/uploads/2023/03/2023-03-13_Buendnis-Klinikrettung_Modell_bedarfsgerechte_Krankenhausstruktur.pdf). Darin stellt das Bündnis aus Sicht der PatientInnen und Beschäftigten einen Vorschlag für eine bundeseinheitliche Krankenhausstruktur im Sinne einer flächendeckenden, bedarfsgerechten Krankenhausversorgung vor.

Klaus Emmerich, Klinikvorstand i.R.:

„Jede und jeder hat ein Anrecht auf eine hochwertige klinische Versorgung einschließlich Notfallversorgung. Die geplante Krankenhausreform von Bundesgesundheitsminister Lauterbach und seiner Regierungskommission verletzt diesen Anspruch elementar. Lange Anfahrzeiten zum nächstgelegenen Krankenhaus, Verlust wohnortnahe klinischer Ausbildungs- und Arbeitsplätze, Wegfall spezialisierter Behandlungsangebote und vieles mehr werden die Folge sein. Ländliche Regionen werden zu Gesundheitsregionen zweiter Klasse degradiert. Unser Konzeptpapier stellt eine alternative bundeseinheitliche Krankenhausstruktur vor, die in jeder Region Deutschlands ein Mindestmaß an klinischer Versorgung einschließlich Notfallversorgung sicherstellt.“

„Ja zur besseren Krankenhausstruktur – nein zu Lauterbachs Leveln. Das Modell des Bündnis Klinikrettung für bundeseinheitliche Krankenhausstruktur im Sinne einer flächendeckenden, bedarfsgerechten Krankenhausversorgung“: https://www.gemeingut.org/wordpress/wp-content/uploads/2023/03/2023-03-13_Buendnis-Klinikrettung_Modell_bedarfsgerechte_Krankenhausstruktur.pdf

Hintergrundinformationen:

Circa 1.300 Kliniken sollen laut der Reformvorschläge Einrichtungen des Level 1 werden. Das heißt, dass sie entweder zu reinen Gesundheitszentren ohne durchgehende ärztliche Versorgung und ohne Notfallversorgung werden (Level 1i), oder, dass sie zukünftig nur noch Basisleistungen anbieten (Level 1n), bei denen bei Notfällen wie einem Herzinfarkt oder einem traumatischen Verkehrsunfall keine Erstversorgung vorgesehen ist. Auch Geburten sollen laut der Reformvorschläge nur in den Kliniken des Level 2 und 3 erfolgen. Die Zahl der Geburtsstationen soll damit von den aktuell schon sehr knappen 810 auf nur 428 Einrichtungen sinken.

2 Kommentare

  1. Wie kann es angehen? Profitgier vor Gesundheit.
    Zuerst waren die Krankenhäuser zu teuer und wurden privatisiert. Die Privaten sollten alles besser machen. Jetzt schießt der Staat Geld rein ohne Ende. Es wurden mehrere Kliniken geschlossen weil nicht mehr profitabel. Geburtskliniken wurden schon viele geschlossen (Frauen zuerst!) Dann sollen jetzt Spezial Zentren eingerichtet werden, der Weg in die Klink für den Bürger wird viel weiter. Die Unterstützung der Angehörigen spielt keine Rolle mehr obwohl jeder weiß dass es zur Gesundung beiträgt und das Klinikpersonal entlastet.
    Aber alles zählt nicht wenn der Profit für die Investoren nicht mehr stimmt. Dann geht es zu Lasten des Kranken und der Bevölkerung.
    Meine Forderung ist Krankenhäuser gehören nicht in private gierige Hände.

  2. Pingback:Petition: Die Krankenhausversorgung in Bayern ist gefährdet – NEIN zu Lauterbachs Krankenhausreform – OHA

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert